Dienstag, 14. Mai 2013

Das Kindle Paperwhite Review

Hallo zusammen!

Heute kommt der bereits von mir versprochene Kommentar zu meinem Kindle, das ich mir letztens gekauft habe.

Zur Geschichte: Anfangs, also so vor gut einem bis zwei Jahren, stand ich dem Prinzip E-Book und E-Reader sehr skeptisch gegenüber. Ich bin da doch eher ein bibliophiler Typ. Ich liebe Bücher, ihren Geruch, sie in die Hand zu nehmen, in ihnen zu lesen und sie in meinem Bücherregal stehen zu haben. Das ist mir wichtig und bedeutet mir auch einiges. Deswegen hatte ich zunächst das Prinzip E-Book grundlegend abgelehnt. Wer würde so etwas schon brauchen? Teures Geld für Bücher bezahlen, die man dann nicht mal in gedruckter Form vorliegen hatte. Unnötig.

So titelten am Anfang auch die meisten Zeitungen. Doch dann beschloss ich mich ein weniger näher damit zu beschäftigen und mit der Zeit differenzierte sich meine Meinung zu der Thematik. Inzwischen denke ich, dass E-Books eine gute Ergänzung zu den klassischen Büchern sind. Keineswegs ein Ersatz oder gar die bessere Variante, aber eine sehr gute Ergänzung, die zum Mehrlesen anregt, wie ich finde.



Mein Kindle Paperwhite in seiner Hülle

Nun aber zu meinem Kindle. Bestellt habe ich mir das Kindle Paperwhite für aktuell 129€ bei dem größten Anbieter der Branche, Amazon. Das kann man durchaus kritisch sehen, denn Amazon hält ja quasi das Monopol für den elektronischen Buchmarkt in Deutschland und kann damit Preise und Bedingungen diktieren. Andererseits aber bietet mir genau das eine relative Sicherheit, dass mein Format nicht allzu bald abgesetzt wird oder der Service verloren geht. Außerdem habe ich so natürlich eine viel größere Auswahl, was durchaus praktisch ist.

Sehr angenehm ist bei Amazon auch, dass es regelmäßig kostenlose E- Books gibt. Zugegeben, es sind nicht immer die besten, aber ein paar Perlen habe ich schon entdeckt. Zudem gibt es jeden Tag einen Deal des Tages, bei dem ein E- Book stark vergünstigt oder auch kostenlos angeboten wird. So kann man auch ohne Kosten an aktuellere Werke gelangen.

Ein Nachteil des Amazon- Monopols: Es verbietet die Speicherung (und damit auch die einer Sicherheitskopie) auf dem eigenen Computer. Das mag zwar erst einmal unnütz sein, da man dafür ja die Cloud bei Amazon besitzt. Doch wenn ich ein Buch kaufe und sei es nur online, hätte ich es auch gerne richtig und nicht nur solange ich einen aktiven Amazon- Account habe. Es soll zwar Möglichkeiten zur Umgehung dieses Kopierschutzes geben, aber damit würde man sich in einer rechtlichen Grau-, eher Schwarzzone befinden.

Zum Kindle selbst: Es wiegt mit der Lederhülle, die ich dazu gekauft habe, gerade einmal 340 Gramm. Vergleiche das gerade ein Germanistikstudent mit den üblichen Schinken, die er gerade mit sich herumschleppt, dann sieht man hier bereits den ersten Vorteil.

Nachteilig ist dabei aber wieder, dass wenn man das Kindle viel mitnimmt, ein wirksamer Schutz gegen Schlüssel, Herunterfallen und Ähnlichem quasi unerlässlich ist. Niemand möchte Kratzer oder Dellen in seinen Gerätschaften haben, also gehört eine Hülle dazu. Dabei schlagen die Amazonanbieter mit 30 – 35€ ganz schön zu Buche wie ich finde. Auch wenn meine Hülle optisch sehr ansprechend ist, ein stabiles Einrastgehäuse sowie eine magnetische Aufweckfunktion beim Öffnen besitzt, finde ich es schon etwas gewagt, dem Kunden weitere Kosten aufzuhalsen. Aber gut. Ich nehme das Kindle eben mit in die Universität und ich kenne den Zustand meines iPods.


Die Hülle ohne Kindle - ein echter Kraftakt, das Kindle da heraus zu bekommen!

Das Kindle ohne Hülle

Die Größe des Kindle spricht im Übrigen auch für ihn. Es ist ca. 17cm*12cm groß, bei einer Tiefe von einem knappen Zentimeter. Sehr schmal passt es bei mir sogar in die vordere, relativ enge Tasche meines Rucksacks. Im Zweifel auch mal in die Jackentasche.



Meine Startseite auf dem Kindle

Kommen wir zum Leseverhalten. Als erstes möchte ich gleich mal einen Kritikpunkt anbringen. Ich habe es tatsächlich schon erlebt, dass das Display bei sehr schrägem starken Sonneneinfall der Bildschirm etwas spiegelt. Gut, die Beleuchtung war zu diesem Zeitpunkt ausgeschalten, vielleicht wäre es ohne nicht gewesen, und man konnte auch so noch ganz gut lesen – aber ganz spiegelfrei ist es eben doch nicht. Die Situation konnte ich allerdings so bisher noch nicht nachproduzieren.

Generell ist das E- Ink- Display aber sehr gut. Bei ausgeschaltetem Licht wirkt es wie ein mattes, etwas gelb verfärbtes älteres Buch, je weiter man das Licht einschaltet, umso heller wird es dabei. Das Licht ist sehr gleichmäßig, man kann nur bei ganz, ganz genauem Hinsehen erkennen, wo die LEDs herleuchten. Es gibt 24 Stufen der Helligkeit und ausgeschaltetes Licht, also insgesamt 25 Möglichkeiten. Diese decken wirklich die komplette Skala ab, wie ich finde.

Das Lesen gestaltet sich sehr einfach und inituitiv. Beim ersten Einschalten des Kindles wird nach der Sprach- und Kontoeinstellung gleich eine kurze Einführung angezeigt, die wirklich nicht lange dauert, aber gerade dem unerfahrenen Benutzer alle Funktionen erläutert. Sehr gut fand ich dabei die Seite, in der die einzelnen Schaltflächen aufgezeigt wurden (Vor-/Zurückblättern, Menu), da diese auf bestimmte Flächen des Bildschirms eingegrenzt wurden.

Praktisch beim Lesen ist dann auch die Markierungsfunktion. So kann man sich besonders schöne oder interessante Zitate gleich abspeichern. Sie werden dann im Hauptmenu unter „Mein Clipboard“ sortiert angezeigt. Sehr praktisch. Nervig hingegen ist die Tatsache, dass man während des Lesens angezeigt bekommt, wo viele Leser eine Markierung gesetzt haben. Was interessiert mich das? Ich markiere, was ich für wichtig halte, nicht, was andere Leute interessiert. Da müsste ich aber mal schauen, vielleicht kann man diese unnötige Funktion ja ausstellen.

Sehr angenehm ist auch der Kindle- Shop auf dem Gerät. Hier kann man direkt nach verschiedenen Merkmalen sich seine Bücher aussuchen. Tatsächlich finde ich den Shop auf dem Kindle angenehmer als den auf der Homepage, da er mir übersichtlicher erscheint, aber das kann Ansichtssache sein. Nachteilig ist dabei allerdings, dass das Kindle auf ein vorhandenes WLAN- Netzwerk angewiesen ist, was man unter Umständen nicht immer zur Verügung hat. Also sollte man sich vor dem Urlaub einen gewissen Puffer an Literatur runterladen – es ist ja genügend Platz (laut Amazon bis zu 1100 Bücher plus die Cloud).

Was ich ebenfalls noch einmal kurz vorstellen möchte, ist der Beta- Browser. Ich habe ihn bisher eher kurz verwendet, einfach, um mal zu schauen, wie er so funktioniert. Alle von mir geladenen Seiten (diverse Zeitungsseiten, Facebook u.ä.) konnten ohne Probleme geladen werden. Hier bemerkt man aber recht schnell, dass das Kindle Paperwhite eben nur schwarz-weiß darstellen kann und eben keine Farbe. Die meiste Zeit ist das auch nicht sonderlich schlimm, zur ausgiebigen Bildbetrachtung (oder auch zum Comiclesen) eignet er sich damit jedoch eher weniger.


Am Standby- Bildschirm, der keine Energie zieht, sieht man ganz gut die S/W- Optik

Ich glaube, damit habe ich euch die wichtigsten Merkmale vorgestellt, die mir bisher im Gebrauch so aufgefallen sind. So etwas wie Schriftarten verstellen finde ich zwar auch ganz nett, doch eher nicht notwendig, daher bitte nicht meckern, wenn ihr noch andere Aspekte an eurem Kindle/ E-Book habt, die ich jetzt nicht erwähnt hatte. Schreibt das doch einfach dann in die Kommentare, ich freue mich darüber. ☺

So. Insgesamt möchte ich mein Kindle eigentlich nicht mehr wegdenken. Es ist super praktisch zum Lesen. Man kann es überall kurz rausholen und sogar mit einer Hand in der S- Bahn lesen, während man das Fahrrad festhält. Abends kann man das Licht schon mal ausmachen und trotzdem gemütlich weiter schmökern. Das Kindle ist klein, leicht und stört mich nicht, wenn ich es mitnehme. Obwohl – doch! Einen riesigen Nachteil hat es: Man möchte am liebsten die ganze Zeit lesen. Deswegen hatte ich es jetzt auch erstmal ein paar Tage aus meinem Blick verbannt, damit ich alle Unisachen erledigen konnte. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden.

Ich hoffe, ihr konntet etwas mit meinem Review anfangen. Liebe Grüße und einen schönen Tag noch,

Eure Ding(s)

3 Kommentare:

  1. Huhu=)

    Danke für Deine Review! Lang ersehnt habe ich sie ja *grins* Toll, dass sie so ausführlich geworden ist und Du auch Bilder eingebracht hast. :)
    Insgesamt scheint es doch super Gerät zu sein (ich schätze eine eierlegende Wollmilchsau wird es eh nie geben) und vermutlich würde ich mir, sollte ich mir einen neuen Reader holen wollen, auch eher in Richtung kindle tendieren. Einfach von der Bedienung und der Auswahl her.

    Liebe Grüße
    Neomai

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    1. Bis jetzt habe ich tatsächlich (noch?) keinen gravierenden Nachteil gefunden und bin sehr zufrieden. Kann ich also nur empfehlen.^^
      Was für einen hast du nochmal?

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  2. Ich habe einen Oyo der ersteren Generation (glaube die 2te oder sogar doch 1te, bin mir grad nicht mehr sicher)
    Er ist eben sehr sehr langsam, läuft aber zuverlässt. :)

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